Lieben und Arbeiten (Work-Life-Balance)

kontemplation

— Über das, "was ein normaler Mensch gut können müsste" —

Freud wurde einst gefragt, was seiner Meinung nach ein normaler Mensch gut können müßte. Der Frager erwartete vermutlich eine komplizierte, "tiefe" Antwort. Aber Freud soll einfach gesagt haben: "Lieben und Arbeiten". Es lohnt sich, über diese einfache Formel nachzudenken; je mehr man es tut, um so tiefer wird sie. Denn wenn Freud "lieben" sagte, so meinte er damit ebensosehr das Verströmen von Güte wie die geschlechtliche Liebe; und wenn er sagte "Lieben und Arbeiten", so meinte er damit eine Berufstätigkeit, die das Individuum nicht völlig verschlingt und ihm sein Recht und seine Fähigkeit, ein Geschlechtswesen und ein Liebender zu sein, nicht verkümmert. So können wir nichts an dieser Formel verbessern, die zu gleicher Zeit auch eine ärztliche Verordnung für Menschenwürde - und für ein demokratisches Leben ist.
(Erikson, E. H.: Wachstum und Krisen der gesunden Persönlichkeit, in: Psyche, VII/2 1953, S. 13)


Diese Gruppe ist für Teilnehmer:innen geeignet, die ihre Lebensmitte überschritten haben (Ausnahmen bestätigen die Regel) und für die "Lieben und Arbeiten" zu den wichtigsten Dinge gehört. Für den Psychoanalytiker Otto Kernberg ist der fundamentale Zweck des Lebens Spaß. Und die beste Art, Spaß zu haben, ist, zu lieben und zu arbeiten. (Manfred Lütz (2020): Was hilft Psychotherapie, Herr Kernberg?. Freiburg: Herder, S. 186). So beantwortete er die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Es handelt sich um eine potenzialorientierte, klärende und belebende Arbeitsgruppe, in der neben dem "Spaß" wesentlicher Begegnungen folgendes möglich ist:

Persönlichkeitsentfaltung im individualpsychologischen, partnerschaftlichen und familiären Kontext.

Coaching im Arbeitskontext: Fragen nach der beruflichen Identität, nach der Arbeitsrolle und -methode, nach Veränderungen und Neupositionierungen ebenso wie nach der in der jeweiligen Lebensspann stimmigen Anpassungen von Arbeit und Karriere.

Work-Life-Balance Wie gelingt die Balance zwischen engagiertem Arbeiten und der Gestaltung befriedigender Beziehungen?

Weiterbildung Der Gruppenprozess bearbeitet und unterstützt die Assimilation folgender Annahmen der Humanistischen Psychologie:

  • Integration, persönliches Wachstum und Lebenszufriedenheit sind möglich und zwar
  • durch Introspektion, Kommunikation und kreative Anpassung. Dadurch
  • ist lebenslanges seelisches Wachstum erreichbar.

Die erste Sitzung von Lieben & Arbeiten fand im Oktober 2003 statt. Neben der Selbsterfahrung und Weiterbildung ist die Gruppe auch Lebensbegleitung. Damit ist eine Reflexion gemeint, die sich an den großen Herausforderungen und Antinomien Individuation und Hingabe einerseits und Dauer und Veränderung andererseits orientiert. Das gemeinsame Lauschen in eine verbindende Stille und Achtsamkeit steht gleichberechtigt neben den individuellen und gruppendynamischen Untersuchungen der Wechselfälle des Liebens, Arbeitens und Älterwerdens.

Die Gruppe findet im Drei-Wochen-Rhythmus statt, montags von 19:15 - 21:15 Uhr. Ein Paar findet in dieser Gruppe besondere Möglichkeiten zur Reflexion und Selbsterfahrung, die auch von den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen bereichernd erlebt wird. Die Gruppe arbeitet mit sechs Teilnehmer:innen. 2024 wird wieder ein Platz frei.

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